Anfänge

Model in die Fritteuse?

Da die Model jahrelang nicht benutzt und leider auch nicht fachgerecht gelagert wurden, musste ich zunächst alle Model in einem speziellen Verfahren mit Leinöl behandeln, um sie bei den ersten Druckversuchen durch den Kontakt mit Wasser nicht zu beschädigen.

Ein Formenstecher - einer der wenigen, die dieses Handwerk heute noch beherrschen - gab mir folgenden Rat: Ich sollte die Model bei 160°C in einer Fritteuse mit Leinöl behandeln...

Ehrlich gesagt, ganz wohl war mir bei der Sache nicht und so habe ich es erst einmal mit einem sehr kaputten Model ausprobiert. Das Ergebnis war grandios! Die Model sahen aus wie neu! 

Es kostete mich viele Liter Leinöl, da die Model sehr "durstig" waren. Meine Kinder beschwerten sich auch mehrmals über den Geruch: "Ihh...Mama war wieder in ihrem Keller!"   :-)

 

 

Reparaturen

Immer noch ist nötig, zahlreiche Model aufzubereiten. Viele müssen geschliffen werden. Auch müssen verbogene Metallstifte vorsichtig geradegebogen oder fehlende Rapportstifte wieder neu gesetzt werden.

Bei vielen Modeln springt auch das Holz aufgrund des Alters und der nah aneinander gesetzten Metallstifte. Aber  mit wasserfestem Holzleim und einer kleinen Spritze konnte ich auch diese Model wieder benutzbar machen. Das ist sehr aufwändig und man braucht eine ruhige Hand, aber der Aufwand lohnt sich!

 

Nach und nach bin ich dadurch in der glücklichen Lage, Ihnen eine große Auswahl verschiedenster, zum Teil sehr alter Muster, anbieten zu können, mit denen Sie Ihre Stoffe verschönern können.

 

Stoffdruck heute

Da das ursprüngliche Blaudruck verfahren aus umwelttechnischen Gesichtspunkten heute nur schwierig durchzuführen ist, habe ich mich anfangs auf den Direktdruck beschränkt. 

Allerdings hat mich die Technik des Reservedrucks immer schon sehr fasziniert und so habe ich mich auch damit viel auseinandergesetzt. Durch viel Ausprobieren habe ich mittlerweile eine umweltfreundliche Möglichkeit gefunden um auch den "echten" Blaudruck umzusetzen. Momentan bin ich noch in einer Art Probephase, aber die ersten Ergebnisse waren schon sehr vielversprechend.

 

Anregungen für die Gestaltung erhalte ich auch aus alten Musterbüchern und bereits bedruckten Decken, die von der Werkstatt erhalten geblieben sind.

Die Vielfalt der Muster und die verschiedenen Variationen, mit denen sie kombiniert wurden, sind sehr faszinierend.

 

Ich arbeite mit speziell für den Stoffdruck entwickelten Farben, welche umweltverträglich und frei von Lösungsmitteln sind.

Bei dieser Technik wird die Farbe mit dem Model direkt auf den Stoff übertragen.

Das Bedrucken des Stoffes muss sehr sorgfältig ausgeführt werden, da einmal gemachte Fehler nicht mehr korrigiert werden können.

Auch diese Technik ist sehr alt und war sehr beliebt. Es war früher der große Stolz jeder Bäuerin schön bedrucktes Leinen in ihrem Zuhause vorweisen zu können.